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News - Blog Post

40. Ötztaler Radmarathon - eine unvergessliche Erfahrung

Aktualisiert: 30. Okt. 2021

In diesem Jahr fand, aufgrund von Corona etwas verspätet, die 40. Auflage des wohl bekanntesten Rad-Events in Europa statt: der Ötztaler Radmarathon! 🇦🇹 🚴🏽‍♂ 🗻 Und der CCC war dabei… 🤘🏽


Doch der Reihe nach…


Ein Event der Größe will vorbereitet sein und so drehte sich Vieles in den letzten Monaten um die Vorbereitung für den „Ötzi". Von längeren Training-Rides über die perfekte Energiezufuhr, ja sogar Planking und Sit-Ups standen auf dem Programm. Aber wie immer kam oft auch das Leben dazwischen und so wurde nicht jede Einheit wie geplant durchgeführt. Am Ende der Trainingsphase war ich dennoch relativ nah dran an den geplanten & angestrebten Werten.

Zu den Zahlen: 235km, 5.500m klettern auf 4 bzw. 3 "echten" Alpenpässen. Allerdings wollte die 40. Jubiläumsausgabe noch ein bisschen mehr besonders sein und so donnerte ca. 1 Woche vor dem Event ein Felsklotz auf die Straße des ersten Anstiegs zum Kühtai. Fazit: die Straße blieb gesperrt und eine Alternative musste her. Doch das kann ein so erfahrenes Ötzi Organisationskomitee nicht erschüttern und so wurde der Haiminger Berg als würdiger erster Gegner auserkoren. Diese Umleitung bedeutete zwar ca. 10km und 300 Höhenmeter mehr, aber die wirkliche neue Herausforderung war die neue Steigung. Denn das "Sättele" weist über die rund 7km eine Steigung zwischen 10 - 13% auf! Aber darüber kann man sich am Tag sorgen...


Um nicht in Hektik zu verfallen, ging es frühzeitig los und so wurden bereits am Mittwoch die Sachen gepackt und eingeladen, um am Donnerstag die rund 720km Reise nach Sölden anzutreten. Einen ganzen Anreisetag muss man dafür schon einplanen und so kamen wir am frühen Abend in unserer Unterkunft in Sölden an. Gerade noch rechtzeitig, um nach dem Check-in das Nötigste einzukaufen bevor die Supermärkte bereits um 18.30 Uhr schliessen. Unsere Appartment Auswahl war perfekt am Rande von Sölden gelegen, aber dennoch fussläufig zum Zentrum (denn so groß ist der Ort sowieso nicht). Der obligatorische Bikeaufbau und -check am Abend durfte, natürlich in Kombination mit ein paar Kohlenhydraten, nicht fehlen.


Am nächsten Morgen gab es frische Brötchen direkt an die Haustür und ein ordentliches Frühstück, um in den Tag zu starten. Das Wetter hätte durchaus besser sein können, mit Nieselregen und rund 10 °C erinnerte dies eher an einen Winter- als an einen Spätsommertag. Aber das sollte sich in den darauffolgenden Tagen leider auch nicht wirklich bessern. Ein riesen Vorteil der frühen Anreise und des schlechten Wetters war es, dass man bei einem Testride zum einen die Strecke aber auch die Kleidung testen konnte. Für uns stand am Freitag eine gemäßigte 30km Runde an, die aber beachtliche 650m an Höhe aufweisen konnte. Vorbei an Zwieselstein und Untergurgl, ging es zum letzten Stück der Timmelsjoch Abfahrt - allerdings dieses Mal vieles davon bergauf. Die Aussicht hatte es auf jeden Fall in sich:



Zurück in der Unterkunft ging es im Anschluss an unseren Ride mit der Giggijochbahn hoch hinaus. Die Gondel beginnt direkt hinter unserem Apartment und beförderte uns auf 2.280m Höhe. Der spektakuläre Ausblick bewirkt bei allen Bergfreunden sicher das eine oder andere Zucken in den Beinen:



Was man schnell vergisst, ist die Tatsache, dass selbst bei diesen Freizeitaktivitäten ordentlich Schritte zusammen kommen und so mussten natürlich entsprechende Kalorien wieder zurückgeholt werden. Das ging am Besten auf der traumhaft gelegenen Panorama Alm, die neben der spektakulären Lage auch noch verdammt gutes Essen parat hatte. Aber auch der schönste Tag ging einmal zu Ende...



Am Samstagmorgen stand nach dem Frühstück noch einmal eine kleine Runde auf der Agenda, allerdings war das lediglich ein lockeres Rollen entlang der eher flachen Straßen rund um Sölden. Auch konnte man schon deutlich vernehmen, dass das Ötzi Wochenende anstand. Denn es wurden stündlich mehr Radlfahrer, die sich bei immer schlechterem Wetter, entlang der Straßen von Sölden "warm gefahren" haben. Man könnte auch von einem gewissen Schaulaufen sprechen... Nach dem letzten prüfenden Blick auf den Drahtesel, der nun auch bereits mit der Startnummer 2696 versehen wurde, stand wieder Freizeit auf dem Programm.



Nachdem uns die Gondelfahrt am Vortag so gut gefallen hatte, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, auch noch den Aufstieg zu einem der höchsten Berge der Region, in Angriff zu nehmen: dem Gaislachkogel auf knapp über 3.000m. Die Bergstation bietet ebenfalls atemberaubende Ausblicke und ist zudem Standort für das James Bond Museum 007ELEMENTS (das wir jedoch nicht besucht hatten).



Die Nervosität war an dem Tag schon deutlich stärker spürbar und so lösten die letzten Vorbereitungen weitere Gedanken aus: "wie wird es morgen laufen", "habe ich genug getan", "wie wird das Wetter werden", "was mache ich, wenn es wirklich schneit", "habe ich ausreichend warme bzw. die richtige Kleidung"? Jede Menge Spaß... Am Abend haben wir noch den im Starterpaket inkludierten "Pasta Gutschein" eingelöst, denn aufgrund der aktuellen COVID Lage konnte die sonst übliche Pasta Party in der Turnhalle der Gemeinde nicht durchgeführt werden. Aber auch an dieser Stelle macht sich die fantastische Organisation bemerkbar, denn die Gutscheine konnten im gesamten Dorf bzw. allen Restaurants eingelöst werden. Nach der Rückkehr ins Apartment hieß es, den Wecker auf 4.30 Uhr stellen und hoffen, dass man vor lauter Aufregung ein Auge zu bekommt. Gute Nacht...


BEEP BEEP BEEP BEEP BEEP - endlich! Der Wecker klingelt und der Tag, auf den man so lange gewartet hatte, konnte endlich starten. Überflüssig zu erwähnen, dass die Augen natürlich bereits vor dem erlösenden Wecker auf waren. Aufstehen, Käffchen machen, Frühtück fassen und langsam in die Radfahrkluft kommen. Dies ging, sicher dank der Aufregung, durchaus zügig und so konnten wir pünktlich gegen 5.15 Uhr runter zu unseren Rädern und gen Startlinie rollen. Zum Glück war es trocken geblieben und die schier endlose Wartezeit im Startblock konnte trocken abgesessen werden. Der am Tag zuvor bei Kik! erworbene Pullover war goldwert und hat die erste Zeit schön warm gehalten. Um 6 Uhr dann die ersten Lautsprecheransagen, die Heißluftballons wurden angefeuert und die beiden Helikopter kreisten über das Dorf. Ein Anzeichen dafür, dass es bald losgehen sollte! Die Aufregung wandelte sich in Anspannung und Ungeduld, ich wollte endlich los... Dann der erlösende Startschuss, der in der Tat aus einer echten Kanone am Berghang abgefeuert wird - ab ging sie die wilde Reise!



Das hektische Fahrerfeld setzte sich in Bewegung und die Abfahrt bis nach Ötz begann. Durch den Pullover war es immer schön angenehm warm und so konnten mir die kalten Morgentemperaturen nichts anhaben. Entgegen aller Befürchtungen war die ca. 40km lange Abfahrt zwar voll und man musste aufpassen, aber sie war gar nicht so schlimm. Vorbei am eigentlichen ersten Anstieg zum "Kühtai" ging es noch ein bisschen weiter in Richtung Haiming. Kurz vor dem Kreisverkehr, der den ersten Anstiegt markierte, hieß es noch alles überflüssige Material am Körper abzulegen und sich "kletterfertig" zu machen. Demnach war man am Straßenrand in guter Gesellschaft, wenn man sich der Regenjacke, den Handschuhen und Windweste entledigte. Noch schnell einen Schluck aus der Flasche und rein ging es in den ersten Anstieg...


Der Haimingerberg hielt bereits zu Beginn, was die Zahlen voraus gesagt hatten - es war steil. Hinzu kam, dass es mit so vielen Startern natürlich voll ist und so musste jeder zunächst das eigene Tempo finden. Erstaunlicherweise ging das jedoch (noch) ganz gut und ich fand schnell einen guten Tritt - auch wenn aufgrund der steilen Rampen leicht über den geplanten 3 w/kg. Der Anstieg ist zwar relativ hart und lang, mit dem richtigen Pacing und dem Training, das man absolviert hat aber auch kein großes Problem. Und wenn jemand bereits hier ein Problem gehabt hätte, wäre es im Verlauf des weiteren Tages sowieso eng geworden. Nach einer Weile trampeln und dank der unzähligen Zuschauer am Straßenrand, die jeden Fahrer angefeuert haben, wurden irgendwan dumpfe Lautsprecherklänge hörbar. Die Motivation sprang ein und man wusste, das muss das Ende des "Sättele" sein und so drehte die Kurbel auf dem letzten Kilometer noch einmal ein bisschen leichter. Oben angekommen wurde man von Apres Ski Musik und einem freundlichen Moderator begrüßt, die ersten knapp 1.000m waren einkassiert. Schnell die Jacke(n) wieder an und rein in die relativ kurze Abfahrt nach Ochsengarten. Trugschluss: dies war noch lange nicht das Ende des ersten Passes sondern lediglich das Ende der Alternativstrecke, die ab Ochsengarten wieder auf die Originale führte. Nun hieß es, weitere 500m an Höhe zu machen, bevor man den ersten Anstieg zum Kühtai abhaken und sich an der ersten Labestation (österreichisch für Verpflegungsstation) erfrischen dufte. Das Wetter spielte sehr gut mit, teilweise war sogar blauer Himmel zu sehen - die Temperaturen jedoch 1-stellig und oben am Kühtai durchaus "chillig".



Es stand die erste richtige Abfahrt des Tages an, vom Kühtai von rund 2.000m wieder runter auf knapp 580m nach Kematen in Richtung Innsbruck. Dabei ging es mit 80+ km/h vorbei an wunderschönen kleinen Bergdörfern, die man jedoch nicht wirklich genießen konnte. Im Tal angekommen waren die Temperaturen doch recht warm und so musste man sich wieder jeglicher überflüssiger Bekleidung entledigen. Die Strecke führt am unteren Rand von Innsbruck rauf auf die alte Brennerstrasse, der 2. Anstieg des Tages stand auf dem Programm.


Der Brenner zählt (auch für mich) nicht wirklich als Anstieg und war alles in allem sehr harmlos. Auf der Brennerstraße ist es vielmehr wichtig, dass man immer eine gute Gruppe um sich herum hat. Denn aufgrund des sehr flachen Anstiegs von 3 - 5% legt man auf den in Summe 36km "nur" 830 Höhenmeter zurück. Die werden teils sehr schnell angegangen, so dass man versuchen sollte eine für das eigene Tempo "gute" Gruppe zu finden. Dabei sollte man sich nicht zu stolz sein und mal eine Gruppe davon ziehen lassen, wenn sie einem zu schnell fahren. Die nächste Gruppe kommt bestimmt... "Oben" angekommen erwartete einen die nächste Labestation und die Tanks konnten wieder gefüllt werden. Auch war das der Moment, an dem ich mal auf die Zeit geschaut habe und zum Glück feststellen konnte, dass nach hinten raus noch ordenlich Luft war. Bevor ich mich in die recht kurze, aber durchaus zügige und warme Abfahrt schmeissen konnte, passierte ich noch die Landesgrenze von Österreich und war fortan auf italienischem Asphalt unterwegs. Die Abfahrt vom Brenner führt nach Sterzing und bedeutete, dass der nächste Anstieg nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.


Das Grinsen bei der Abfahrt hielt nicht all zu lange an und die Straßenschilder im Ort weisten bereits auf den nächsten Brocken hin: den Passo Monte Giovo oder den Jaufenpass. Auf dem Menü standen bei der rund 15km langen Auffahrt ca. 1.150 Höhenmeter bei einer Durchschnittssteigung von 7,6%. Ein "Vorteil" des Jaufenpass ist es, dass man bei der sehr stetigen Steigung schnell und gut seinen Rhytmus finden kann. Landschaftlich ging es anfänglich durch dichten Wald, der mit ansteigender Höhe immer lichter und schlussendlich recht kahl wurde. Weitere Abwechslung bildeten dabei die vielen Kurven und Serpentinen. Mir war am letzten Drittel des Berges das Wasser ausgegangen und so wurden die Kilometer bis zur erlösenden Labestation ein Akt zwischen "nicht zu viel dran denken", "Durst", "Wasser einteilen" und hoffen, dass die nächste Kurve den Blick auf die Labestation ermöglicht. Und irgendwann schaffte man es aus der Kurve heraus und sah, leider noch viel zu weit entfernt, die rettende Station. In diesen Momenten hilft es, immer nur an die nächste Kurve, den nächsten Felsen oder andere markante Punkte zu denken und diese zu fixieren. So kann man sich Stückchen für Stückchen den Berg hinauf arbeiten. Irgendwo im Wirrwarr der Kurven hatte ich festgestellt, dass die Beine mir heute vermutlich keinen Strich durch die Rechnung machen würden - sie fühlten sich trotz der Strapazen noch "gut" an. Allerdings machte der untere Rücken ein wenig Probleme und zwickte schon ordentlich, aber nichts was eine Ibu 400 nicht fixen kann.


Die Labestation rückte näher und war auch bitter nötig. Zwei Becher Suppe und die Flaschen und Vorräte wieder aufgefüllt, war der 3. Pass jedoch noch nicht ganz geschafft. Die Labestation lag leider unterhalb des Gipfels und so musste man noch ein Stückchen weiter den Berg hinauf, nachdem man ausgekühlt und vollgestopft die Labestation nun wieder bereute. Der Schlussanstieg zog sich wie Kaugummi und auch die Zuschauer & deren Anfeuerungen halfen nur bedingt. Nichtsdestotrotz hatte man es irgendwann geschafft - Anstieg 3 done & dusted. Pure Erleichterung, denn jetzt galt es "nur noch" einen weiteren Anstieg zu besiegen -"piece of cake"! :-)



Die rund 20km lange Abfahrt vom Jaufenpass ist abwechslungsreich kurvig: viel zu tun für die Arme, den Kopf und die Gelenke. Spätestens nach dieser Abfahrt spürte ich den Tag und was der Körper bis dato geleistet hatte. Das Ende der Abfahrt führte nach St. Leonhard und zurück auf 691m. In Anbetracht der Tatsache, dass das Dach der Tour auf knapp 2.500m liegt, wusste man spätestens, was einem noch bevor stand. Der Schafrichter des Ötzi, das Timmelsjoch, wartete als vierter und letzter Pass auf die Helden des Tages. Auf in Summe 29km kämpft man sich sage und schreibe 1.821 Höhenmeter hinauf gen Himmel.


Das Wetter hatte bisher glücklicherweise so gar nicht gehalten, was versprochen wurde; und das war auch gut so. Denn die Strapazen wurden bis dato mit relativ angenehmen Temperaturen und sogar relativ viel Sonne und überraschenderweise so gut wie gar keinem Regen begleitet. Doch das Timmelsjoch hatte andere Pläne. Von St. Leonhard ging es frohen Mutes zunächst sehr angenehm und gar nicht steil los. Doch der Anstieg zur Spitze ist lang und zieht sich sehr lange hin, vor allem weil man zu dieser Zeit bereits 185km und rund 3.000 Höhenmeter gesammelt hatte.


Der Ansteig schlängelte sich entlang des Flusses Passer und führte durch mehrere kleine Ortschaften über gut ausgebaute Straßen. Bis hin zum Örtchen Moos war der letzte Pass noch harmlos und man kam ganz gut voran. Kurz nach Moos ging es allerdings so richtig los und es öffnete sich der Blick auf das, was noch kommen sollte. Der Blick schlängelte sich die Straßen entlang, die man am Hang zu erkennen versuchte. Immer auf der Suche: "wo geht es denn lang und vor allem wo ist denn oben"? So richtig sah man nicht wohin es ging aber man konnte erahnen, dass es noch ein verdammt weiter weg war.



Nach den ersten ca. 1.000 Höhenmetern gab es die erste von mehreren Labestationen am Timmelsjoch und mir die Gelegenheit, eine zusätzliche Energiereserve in Form von Red Bull Cola an mich zu nehmen. Durch die Erfahrungen am Jaufenpass hatte ich gelernt, dass zusätzliche Energie und Flüssigkeit sehr wohl akzeptiertes Zusatzgewicht darstellte. Ich schraubte mich weiter den Berg hinauf und erreichte die Steilpassage des Passes. Jetzt hieß es die Zähne zusammen zu beißen, denn der rund 10km lange Steilhang wartete mit zahlreichen Serpentinen und niemals endenden Kehren. Um mich herum stoppten immer wieder Teilnehmer, dem einen zwickte es, bei dem anderen machten die Beine zu und andere wiederum hatten mit dem rebellierenden Magen zu kämpfen.


Da meine Beine erstaunlicherweise noch immer keine Anzeichen von Krämpfen machten, konnte ich ohne Pausen durchgehend pedallieren. Irgendwo auf ca. 3/4 des Steilstücks hielt ich aber doch kurz an und zündete meine Red Bull Geheimwaffe! Der Kollege neben mir fand dies nicht ganz so amüsant und musste sich gleich mehrfach übergeben - ich denke & hoffe jedoch nicht aufgrund des Anblicks meines Red Bulls. An der Aussicht kann es ebenfalls nicht gelegen haben...



Je höher man kam, desto schlechter wurde das Wetter. Es hatte sich im Verlaufe des Anstiegs bereits arg zugezogen und es wurde zunehmend kälter. Logisch, denn man kletterte in Richtung der 2.500m Marke und die überstieg an diesem Wochenende bereits die Schneefallgrenze. Der Ötzi wartete also doch mit bescheidenem Wetter, auch wenn nur für die letzten Kilometer. Angefixt von der Tatsache, dass man bereits "fast" den Ötztaler und über 5.500 Höhenmeter gemeistert hatte, ging es in Richtung Passhöhe. Das Wetter und die Kälte hatten irgendwann dazu geführt, dass man die Kleidung wieder aufrüsten musste. Den aufkommenden Schnee hatte man dabei zwar wahrgenommen, es hatte aber keinen Unterschied mehr gemacht. Zwei weitere Tunnel bei gemäßigter Steigung später hatte man es dann fast geschafft, der Großteil der Höhenmeter waren absolviert - die Passhöhe des Schafrichter Timmelsjoch war erreicht! Stolz machte sich breit und ein verdammt gutes Gefühl!


Doch nicht zu früh freuen: jemand hatte im Vorfeld davon berichtet, dass nach der Passhöhe und bis zur Mautstation noch ein paar weitere hunderte Höhenmeter warten. Aber in Anbetracht des Rausches, dass man bereits alle Anstiege bezwungen hatte, liefen die letzten Kilometer wie in Trance. Das Wetter hatte sich weiter verschlechtert und es regnete derweil durchgehend und auch nicht zu knapp. Die Mautstation erreicht ging es rein in die Abfahrt, die letzten Kilometer, nur noch bergab. Ankommen war das Ziel und bei den lausigen Bedingungen wäre es super, wenn man heile und in einem Stück ankommt. Demnach rollte es bei der Abfahrt relativ zügig, aber immer mit Bedacht und starker Vorsicht.


Von unserem Trainingsride kannten wir die letzten Kilometer und unten am Fuße der österreichischen Seite des Timmelsjoch angekommen hieß es noch mal bis Sölden Gas geben.



Der letzte kleine Berg, von Zwieselstein ging es runter nach Sölden, die ersten Häuser der Stadt wurden sichtbar, die Gondel die man am Tag zuvor noch genommen hatte und dann kam sie immer näher..... die letzte Kurve und ab über die Ziellinie! Ein irres und unbeschreibliches Gefühl...


Ich habe einen Traum!




Euer Philipp

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